Jugendroman und Bühnenklassiker Inhalte des Theaterprojekts am Lise-Meitner-Gymnasium

Die Theaterversion des Kultromans „tschick“ von Wolfgang Herrndorf und Dürrenmatts Theaterklassiker „Die Physiker“ hatten die beiden 8. Klassen am Lise-Meitner-Gymnasium in diesem Jahr zum Inhalt ihres fächerübergreifenden Kunstprojekts ausgewählt. Zum Halbjahres-wechsel wurden die beiden Stücke vor einem begeisterten Publikum, bestehend aus Mitschülern, Eltern und Lehrern, aufgeführt.

Im Jugendroman „tschick“, für das sich die Klasse 8a entschieden hatte, unternehmen zwei 14-Jährige eine abenteuerliche Reise in einem „geliehenen“ Lada durch die deutsche Provinz. In der Art eines Roadmovies begegnen sie unterschiedlichen Personen, geraten in wunderliche Situationen und machen überraschende Entdeckungen. Untermalt durch Komik und saloppem Jugendslang werden durchaus tiefgründige Reflexionen zu Themen wie Freundschaft, Ausgrenzung oder erste Liebe vermittelt. Aufwendige Licht- und Tontechnik sowie eine Kulisse mit Liebe zum Detail, in deren Zentrum ein etwas lädierter, aber jederzeit geländegängiger Lada stand, umrahmten die mit sichtbarer Spielfreude auftretenden Akteure.

Mit dem Drama „Die Physiker“ entschied sich die Parallelklasse für einen Theaterklassiker, den Dürrenmatt 1963 in Zeiten von Kaltem Krieg und angesichts atomarer Bedrohung verfasste. Der Physiker Wilhelm Möbius hat die Weltformel entdeckt. Gerät diese in die falschen Hände, führt dies zur Vernichtung der Welt. Zur Tarnung lässt er sich in eine Irrenanstalt einweisen. Das Stück nimmt seine schlimmstmögliche Wendung, als sich die Irrenärztin als irre Ärztin entpuppt, in deren Hände sich die Weltformel längst befindet. Mit Textsicherheit und Talent zum Schauspiel brillierten die jugendlichen Schauspieler in ihren teilweise umfangreichen Rollen. Lokalkolorit erhielt das Stück durch den Auftritt der Physikerin Lise Meitner, die neben Möbius und Albert Einstein anstelle von Newton auf der Bühne agierte.

Das fächerübergreifende Projekt ist Bestandteil des Schulcurriculums am Lise-Meitner-Gymnasium. Während der fünfmonatigen Vorbereitungszeit planten die Schüler unter Mitwirkung ihrer Kunst- und Musiklehrer und unter Leitung der Deutschlehrer Elisabeth Bair-Arkilic und Joachim Wöllner in Arbeitsgruppen dieses Projekt. Sie studierten Texte sowie Musikstücke ein, bauten mit Hilfe von Vätern Kulissen und sorgten für die richtige Licht- und Tontechnik. Um die Finanzierung zu sichern, mussten sie kräftig die Werbetrommel rühren und Sponsoren gewinnen. Kreativität, eigenständiges Handeln, Kooperation und Organisationstalent waren dabei als Schlüsselkompetenzen gefragt.

Impressionen „tschick“

Impressionen der „Physiker“ aus der 8b