Nathan der Weise

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Derzeit behandeln die beiden 11. Klassen des Lise-Meitner-Gymnasiums Gotthold Ephraim Lessings Theaterstück „Nathan der Weise“. Hierbei wurden im Unterricht Szenen des Stücks als Standbilder nachgestellt.

Auf vielfachen Wunsch werden die Bilder davon nun hier im Internet veröffentlicht.

sittah
saladin
tempelherr
nathan
Andreas als „Sittah“
Sascha als „Saladin“
Ibrahim als „Tempelherr
Hans-Georg als „Nathan“

Theaterbesuch

Am 10. November besuchten die Schüler eine Inszenierung des Stücks von Badischen Landesbühne in der Jahnhalle. Folgende Theaterbesprechung wurde von einem Schüler der Klasse 11a geschrieben:

 

„Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing ist heute wie vor 200 Jahren ein aktuelles Stück um die Differenzen zwischen den drei Weltreligionen. Am Samstag, den 10. November führte die Badische Landesbühne Bruchsal das Stück in der Crailsheimer Jahnhalle auf.

Die Badische Landesbühne inszenierte „Nathan der Weise“ relativ einfach; das Bühnenbild ist schmucklos und schlicht. Es bestand aus einer Holzwand mit zwei Türen, und wird während der gesamten Aufführung über nicht geändert.

Auch auf den Gebrauch des Vorhanges verzichtet der Regisseur Carsten Ramm in seiner Inszenierung. Stattdessen werden die Auftritte durch den Gesang der Sängerin Salma Regragui voneinander abgegrenzt. Dabei lässt sie musikalisch alle drei Weltreligionen zu Wort kommen.

Die Kostüme der Schauspieler sind modern, sie stammen aus unserer Zeit. Damit will Ramm verdeutlichen, dass die in „Nathan der Weise“ dargestellten Konflikte auch in unsere heutige Zeit passen. Auch wurden die damaligen Stände der Charaktere durch die Kostüme in moderne Gesellschaftsschichten übertragen. Nathan beispielsweise hat einen modernen Geschäftsanzug mit einer Aktentasche. Das entlarvt ihn als Banker, die bekanntermaßen heute sehr reich sind und Nathans Reichtum zum Ausdruck bringen sollen.

Die Badische Landesbühne verzichtet bei ihrer Aufführung auf die Verwendung von Mikrofonen, was angesichts der schlechten Akustik der Jahnhalle dazu führte, dass viele Zuschauer, insbesondere in den hinteren Rängen und auf der Tribüne, nicht mehr alle Dialoge verstanden, was aber wegen der kulturellen Vorbildung der Zuschauer, viele hatten das Stück bereits im schulischen Deutschunterricht gelesen, meistens zu keiner Verwirrung führte.

Was allerdings bei vielen Besuchern Konfusion ausgelöst hat, war, dass die Schauspieler ihre Dialoge ziemlich gefühllos führten. Gerade für die weniger erfahrenen Theaterzuschauer dürfte das eher abschreckend als anziehend gewirkt haben. Einzig die Schauspielerin der Daja brachte etwas mehr Würze in die Aufführung.

Alles in allem war es dennoch eine gelungene Aufführung, was sich auch im minutenlangen, tosenden Applaus des Publikums zeigte.

 

Text: Axel Gschwind, 06.12.2007
Bilder: Gabriele Ferchow