Die Klasse 8b des Lise-Meitner-Gymnasiums Crailsheims führte zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres ihr selbst geschriebenes Theaterstück ,,Drug cont(r)act‘‘ in der Aula der Schule auf und zeigte, dass der persönliche Wunsch nach Aufmerksamkeit auch tödlich enden kann, wenn der falsche Weg eingeschlagen wird.
Inhaltlich handelt das Stück von fünf Jugendlichen, die unter Mobbing und Ausgrenzung leiden. Sie erhalten alle gleichzeitig eine anonyme Nachricht von einem sogenannten ,,Mr J.‘‘, in der sie aufgefordert werden, Drogen zu verkaufen. Er verspricht ihnen damit mehr Aufmerksamkeit. Diese gefährlichen Aufträge enden schlussendlich tödlich für vier der fünf Protagonisten.
Fünf Monate lang hatte die ganze Klassengemeinschaft mit ihren Lehrern Corinna Feuchter (Deutsch, Theaterpädagogik), Ines Mend (Musik) und Wildis Streng-Sengle (Bildende Kunst) an ihrem fächerübergreifenden Projekt (FÜP) gearbeitet. Die Schüler legten gemeinsam die Themen des Stückes fest, worauf durch verschiedene Schreib- und Improvisationsimpulse Szenen entstanden, die dann zu einem Handlungsstrang zusammengefügt wurden.
Ziele dieses FÜP, welches am LMG jährlich alle achten Klassen durchlaufen, sind neben der Stärkung der Klassengemeinschaft und des Selbstbewusstseins jedes Beteiligten, auch das Training des selbstständigen Arbeitens, die Entdeckung individueller Begabungen sowie die Sammlung von Erfahrungen im Bereich der Organisation. Im Feedbackgespräch mit der Klasse 8b wurde deutlich, dass die Schüler dieses Projekt sehr schätzen, da es ihnen durch die etwas anderen Formen und Methoden des Lernens einen großen Schritt im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung ermöglichte.
Durch ihre Entscheidung, das Stück „Drug Cont(r)act“ ohne Happy End enden zu lassen, bewies die Klasse 8b Mut, weil sie sich ganz bewusst gegen den Mainstream entschied, um zu zeigen, dass das Einlassen mit auf Drogen, egal aus welchem Grund, nur negative Folgen haben kann. Das Theaterstück zeigte eine große Vielfalt an aufwändigen Bühnenbildern und die Schauspieler verdeutlichten die schlechten Fassetten des Wunsches nach Aufmerksamkeit und Beliebtheit auch dadurch, dass sie ganz in ihren Rollen aufgingen. Viele Geräusche wurden akustisch mit Instrumenten imitiert und WhatsApp-Nachrichten wurden für die Zuschauer auf die Kulisse projiziert, wodurch den Zuschauern das unmittelbare Miterleben der Situationen ermöglicht wurde. Das Ende beinhaltete ein tragisches Lied, welches die Klasse zuvor zusammen einstudiert hatte, und das die Tragik des Geschehens unterstrich. Die Klasse bedankte sich nach der Aufführung sehr herzlich bei ihren Lehrinnen und Lehrern sowie neben allen mithelfenden Kräften an der Schule auch bei ihren Eltern.
Foto 1: Die Mobber der Schule machen den Jugendlichen das Leben schwer.
Foto 2: Das Dealen mit Drogen soll den Außenseitern Anerkennung verschaffen.
Foto 3: Der Ausstieg aus dem Drogengeschäft muss mit dem Leben bezahlt werden.
Foto 4: Durch die Zusammenarbeit der jungen Dealer mit der Polizei soll der Drogenboss gefasst werden.
Foto 5: Vier der fünf Jugendlichen bezahlen letztendlich das Dealen mit dem Tod.
(Fotos: Feuchter)