Diskussionsrunde mit Christian Freiherr von Stetten, 26.04.07

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Gleich am ersten Tag (Do. 26.04.2007) in Berlin, nach dem Einchecken in unserem Hotel 4YOUth, besuchten wir den Deutschen Bundestag, um dort mit Christian Freiherr von Stetten eine Diskussion zu führen. Herr von Stetten ist ein Abgeordneter des Bundestages, sowie Mitglied des Finanzausschusses der CDU/CSU Fraktion für den Wahlkreis Schwäbisch-Hall – Hohenlohe. Am Bundestag angekommen wurden wir, nach dem Betreten des Gebäudes durch den Hintereingang, gründlich kontrolliert und folgten schließlich einer netten Frau, die uns zum Fraktionssitzungssaal der CDU/CSU führte. Uns wurde später mitgeteilt, dass dieser Raum normalerweise nicht für Besucher zugänglich ist. An diesem Tag ließ man uns nur ausnahmsweise dorthinein, da unsere Gruppe zu groß war, um den Besucherraum benutzen zu können. Wie man hört, waren wir nicht die einzigen, die zu diesem Zeitpunkt den Termin mit dem Bundestagsabgeordneten hatten. Als wir in den Raum hineinkamen, saß bereits eine große Anzahl von älteren Menschen an den symmetrisch angeordneten Tischen. Sie belegten schon die vorderen Reihen des Saals, sodass die Schüler des LMGs die hinteren Sitzmöglichkeiten einnehmen mussten. Der Raum ist ziemlich groß mit einem großen Pult an dem viele Sitzplätze für die einzelnen Abgeordneten waren. Ebenfalls gab es viele Stühle, u.a. sogar extra Sitzplätze für die Presse.

 

Wir, die Schüler des LMGs, waren natürlich wie immer pünktlich um 17.30 Uhr zu dieser Diskussionsrunde erschienen und hatten natürlich einige Fragen im Unterricht zuvor vorbereitet. Diese wollten wir Herrn von Stetten unbedingt stellen. Die anderen Besucher, die auch aus Crailsheim und Umgebung bzw. aus unserem Wahlkreis stammten, waren ebenfalls recht pünktlich, doch irgendetwas fehlte! Denn wie soll man eine Diskussion führen, wenn derjenige, um den es eigentlich geht, überhaupt nicht anwesend ist? Wir haben einige Zeit gewartet, bis Herr von Stetten erschien. Denn nicht nur, dass er zu spät kam, störte uns ein wenig, sondern auch der zu stark klimatisierte Raum, in dem es wirklich sehr kalt war. Als Herr von Stetten es dann doch endlich nach 30 Minuten langer Verspätung geschafft hatte, in den CDU/CSU-Fraktionsraum zu uns zu gelangen, entschuldigte er sich natürlich äußerst für seine Verspätung. Die Bundestagssitzung, die er vorher noch besuchen musste, dauerte leider etwas länger an als geplant, da es sich um eine wichtige Abstimmung handelte.

 

Nun begann er endlich mit seiner „Diskussionsrunde“. Doch in dieser sog. „Diskussionsrunde“ handelte es sich zuerst nicht wirklich um eine Diskussion, denn Christian von Stetten erzählte viel zu lange von den jetzigen Problemen der Politik, Wirtschaft und weiteren Themen, die zwar teilweise sehr interessant waren, jedoch nicht den Sinn und Zweck dieses Treffens erfüllten. Er erwähnte z.B. den Flughafen in Schwäbisch Hall, wobei er diesen sehr positiv darstellte, da es ein großer Fortschritt für den Landkreis sei. Es würden sich dort neue große Firmen niederlassen, die von dort die Möglichkeit haben, schneller an ein gewünschtes Ziel per Flugzeug zu gelangen. Außerdem sprach er über die Mehrwertsteuererhöhung, der er in einer Bundestagssitzung zustimmte. Denn ohne diese Erhöhung hätte man sich andere neue Steuern einfallen lassen, was der Bevölkerung natürlich auch nicht zugesagt hätte. Immer wieder kam er vom „Hundersten ins Tausendste“. Er erwähnte öfters, dass wir nun zu der Fragerunde kommen würden, was jedoch nicht der Fall war. Ständig fiel ihm etwas anderes ein, was er unbedingt noch berichten musste. Sei es von der Steuerpolitik oder von der Rentenreform.

 

Schließlich als wir nur noch eine ¾ Stunde Zeit hatten, bekam unsere Gruppe doch endlich die Gelegenheit dem Freiherr einige Fragen zu stellen. Es wurde z.B. ein Einwand eines Besuchers, der gegen die Abschaffung des Briefmonopols war, gestellt. Dieser äußerte sich dazu sehr kritisch. Christian von Stetten allerdings befürwortete die Auflösung des  Briefmonopols. Er begründete das damit, dass es somit viele kleine Unternehmen geben wird, die gegenseitig konkurrieren, die Postpreise voraussichtlich sinken werden und neue Arbeitsplätze entstehen. Ein weiterer Besucher erwähnte den Krieg im Irak und empfand es als gut, dass Deutschland nicht daran teilnahm. Er war sehr interessiert an der Meinung des Abgeordneten. Herr von Stetten nahm zu diesem Thema folgende Stellung: Er selbst war für den Kongoeinsatz und gegen den Abzug der Truppen aus Afghanistan, da wir uns schon im Irak Krieg rausgehalten haben. Heißt das etwa: Irgendwo müssen wir ja mitmachen? Insgesamt war Herr Freiherr von Stetten sehr wortgewandt, drückte sich stets eloquent aus und konnte immer mit guten Argumenten überzeugen. Jedoch hatten wir, die Schüler des LMGs, ein großes Problem. Denn in unserer Gruppe waren größtenteils, wie schon erwähnt, ältere Leute, die ganz erpicht darauf waren, dem Bundestagsmitglied Fragen zu stellen, sodass wir überhaupt nicht die Möglichkeit hatten, ihn fragen zu können. Es meldeten sich sehr wohl einige Schüler, die etwas anmerken wollten, jedoch wurden sie nicht dran genommen. Entweder lag es an unserem etwas ungünstigeren Sitzplatz, sodass er uns nicht sehen konnte, was wir jedoch sehr bezweifeln, oder es lag schlicht daran, dass er uns Schüler nicht für voll genommen hat.

 

Als es schließlich 19.25 Uhr war, gingen wir einfach aus dem Saal heraus, obwohl die Diskussionsrunde noch gar nicht beendet war. Christian von Stetten hatte zuvor angeboten sie zu verlängern; da wir aber schon einiges über der Zeit lagen, beschlossen wir dann doch zu gehen (eigentlich ging es von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr). Herr von Stetten begleitete uns schnell nach draußen um abschließend noch ein Gruppenfoto außerhalb des Fraktionssitzungssaals  mit uns zu machen. Außerdem versprach er uns, das LMG  im Juli für eine weitere, hoffentlich effektivere, Diskussionsrunde zu besuchen. Wir sind sehr gespannt, ob er seinem Politiker-Dasein alle Ehre macht, indem er uns im Lise-Meitner-Gymnasium besucht. Insgesamt war das Treffen eher enttäuschend für uns, da wir uns mehr von der Diskussionsrunde erhofft hatten. Dennoch war es eine Erfahrung wert und wir bekamen einen ersten Eindruck vom Reichstagsgebäude und jeder Schüler konnte sich seine eigene Meinung über den Freiherr von Stetten bilden.

Diskussionsrunde mit Christian Freiherr von Stetten, 26.04.07

 

Mehr Infos unter  zu der Person unter:

http://www.heilbronn.ihk.de/sonstiges/abgeordnete/details_abgeordnete.asp?abg_id=10

http://www.christian-stetten.de

 

Text: Franziska Neubert, Sarah Bousseljot