Gäste aus Israel im Seminarkurs am Lise-Meitner-Gymnasium
Gay Goren und Sandra Braun, Gäste aus Israel, erhalten nach ihrem anschaulichen Vortrag am Lise-Meitner-Gymnasiumvon der Kollegin Annette Remppis und der Seminarkursschülerin Shannon Woods ein Gastgeschenk.
„Israel – ein Land mit vielen Gesichtern“ so lautet das diesjährige Rahmenthema des Seminarkurses am Lise-Meitner-Gymnasium, ein Motto, das die Weltoffenheit als ein Bildungsziel der Schule unterstreicht.
Um die vielfältigen Gesichter dieses Landes den 13 Seminaristen anschaulich zu vermitteln, lud die betreuende Lehrerin Annette Remppis ein junges Ehepaar aus Israel in den Seminarkurs ein. Das Paar lebt in der Nähe von Haifa und weilt derzeit für sechs Monate beruflich bedingt bzw. zum Studium in Deutschland. Die Seminargruppe mit dem Thema „Kibbuz – ein Lebensmodell mit Zukunft“ befragte Gay Goren, den gebürtigen jüdischen Israeli, nach seinen persönlichen Erfahrungen mit diesem Lebensmodell. Anschaulich erzählte er aus seiner Kindheit und Jugend im Kibbuz „Nachscholim“ („Große Welle“), der in der Nähe von Haifa 1948 direkt am Meer gegründet wurde. Mit der Frage nach den Lebensentwürfen der Frauen in Israel wandte sich eine zweite Arbeitsgruppe an Sandra Braun, der Ehefrau von Gay Goren, die als gebürtige Deutsche nun seit drei Jahren in Israel lebt. Sie konnte gleich mit einer Palette unterschiedlicher Lebensformen von Frauen in Israel aufwarten, die stellvertretend für die verschiedenen Parallelwelten in Israel stehen. Zum einen die Beduinin, die geschützt, aber auch abgeschottet noch heute in ihrem Clan aufwächst, die ultraorthodoxe Jüdin in abgesonderten Stadtteilen von Tel Aviv oder Jerusalem, die Palästinenserin im Gaza-Steifen oder die moderne Israelin, für die der zweijährige Dienst bei der Armee selbstverständlich ist.
Während der Fragerunde wurde den Seminarkursteilnehmern bewusst, dass noch einiges an Recherchearbeit auf sie wartet. Der Seminarkurs, der weitgehend selbständiges Arbeiten erfordert, nimmt bereits wissenschaftliche Arbeitstechniken aus dem Studium vorweg. Die teilnehmenden Oberstufenschüler können mit der Seminararbeit, die sich über zwei Schulhalbjahre erstreckt, entweder die mündliche Prüfung im Abitur ersetzen oder zwei Kurse in ihrem Abiturzeugnis anrechnen lassen. Weitere Arbeitsgruppen mit den Themen „Israel zwischen Hightech und Tradition“, „Das Tote Meer- auf dem Weg über den Jordan“ oder die „Sicherheitslagefür den Tourismus in Israel“ meldeten sich zu Wort und erhielten von den beiden israelischen Gästen Informationen aus erster Hand.