Unsere Schüler berichten aus Pamiers

Total übermüdet aber davon vor lauter Aufregung keine Spur mehr, kamen wir am Freitag, den 1. März pünktlich gegen 16 Uhr am Place Milliane in Pamiers an. Nach einer knapp 16-stündigen Fahrt und einem kurzen Abstecher in der beeindruckenden Stadt Carcassonne, hatten wir eigentlich mehr ungeduldige und mindestens genauso aufgeregte Austauschschüler und Gastfamilien erwartet, als wir tatsächlich vorfanden … hiermit bestätigte sich mal wieder die deutsche Eigenschaft nach Pünktlichkeit. Mais mieux vaut tard que jamais1 erschienen sie etwas verspätet, da die meisten leider bis zu unserer Ankunft Unterricht hatten. Doch dann stand uns allen erst mal un week-end français2 bevor, welches wir mit Bravur meisterten, da sich doch das ein oder andere Verständigungsproblem auftat. Aber uns war ja bewusst: Il n’y a que le premier pas qui coûte3. Die kommende Woche war bis aufs kleinste Detail perfekt organisiert: da der Austausch unter dem Motto La Cuisine française4 stand, durfte die Verköstigung von Spécialités françaises5 im Restaurant Les Bains Douches natürlich nicht fehlen. Wer bis dahin noch keine Bekanntschaft mit Gänseleber oder Ähnlichem machen durfte, für den war es nun soweit. Zugegeben war es wirklich taktisch klug von Ihnen, Herr Schilling, die Foie Gras6 als erstes servieren zu lassen, als der Wille noch vorhanden war und wir erst probierten, bis Sie uns sagten, was wir da überhaupt aßen.

Ein weiteres Highlight war der Besuch des Ecomusée d’Alcsace, ein Bauernhof, auf dem wir Brot und Käse selbst herstellten und die Interviews auf dem Wochenmarkt, wobei wir einige amüsante Konversationen mit überaus redefreudigen Franzosen durchführten.

Und als wir nicht gerade am Pain au Chocolat, Baguette oder Croissantes Essen waren, sammelten wir zahlreiche Eindrücke im französischen Schulgeschehen, bekamen eine französischsprachige Stadtführung, organisiert von unseren Schüler der Klasse 10, wurden wir im Rathaus durch den Bürgermeister empfangen und klärten im Unterricht mit unseren deutschen Lehrern die Frage „Combien de bises?7 .

Die absolute Krönung war aber der Ausflug nach Toulouse am Montag, den 12. März. Zuerst nahmen wir an einer interessanten Stadtführung teil, welche das Thema „Toulouse de Couleurs“ repräsentierte und anschließend hatten wir genug Zeit, um einige Souvenirs für die Liebsten zu Hause zu kaufen. Für kurze Zeit vergaßen wir sogar, dass dies eigentlich unser letzter Tag in Frankreich war. Zurück an dem Ort, an dem alles begann, la Place Milliane, verließen wir Pamiers mit einem lachenden und einem weinenden Auge …

Abschließend kann man sagen, dass sich dieser Aufenthalt wirklich sehr gelohnt hat, denn abgesehen von den verbesserten Französisch-Kenntnissen und der herzlichen Gastfreundschaft, die man erfahren durfte, hat der eine oder andere l’amitié pour la vie8 geschlossen und einzigartige, unvergessliche Erfahrungen gemacht, welche einem für immer in Erinnerung bleiben werden. Es heißt nicht umsonst: le temps passe mais les souvenirs restent!9

Ein großes MERCI geht an dieser Stelle auch noch Mal an Frau Ewen, die trotz kurzfristiger Erkrankung tapfer durchgehalten hat, und an Herrn Schilling, der dieses Jahr zum ersten Mal selbstständig die Organisation übernahm, und es ihm wirklich gelungen ist.

 

Anna-Lena Brieger

 

1 Aber besser später als nie
2 ein französisches Wochenende
3 Aller Anfang ist schwer
4 die französische Küche
5 französische Spezialitäten
6 Gänseleber
7 Wie viele Küsschen?
8 die Freundschaft fürs Leben
9 die Zeit vergeht, doch die Erinnerungen bleiben.

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