Rauchen ist zum selbstverständlichen Teil des Lebensalltags von Jugendlichen geworden. Dieses Faktum nahmen die Schulsozialarbeiterin Julia Balle und die Lehrerin Juliane Minne zum Anlass, die Schüler der 7. Klassen am Lise-Meitner-Gymnasium im Rahmen des Faches Life-Kompetenz mit diesem Thema zu konfrontiert. Dazu holten sie sich kompetente Fachleute von der Jugendsuchtberatungsstelle in Crailsheim an die Schule. Christian Hunnekohl, Margit Jackobsen und Nicole Lehmann, die als Trainer im interaktiven Lernprogramm „Mädchen Sucht Junge“ zur Suchtprävention ausgebildet sind, kamen in den Unterricht und führten mit den Jugendlichen ein zweistündige Modul zum Thema Rauchen durch. Die methodische Mischung aus Informationen, Rollenspiel sowie Bewegungs- und Entspannungsübungen bewirkte bei den 13-Jährigen eine Selbstreflexion, die schließlich zu einer eigenen Position gegenüber dem Thema Rauchen führen soll. Überraschend war, dass diese Suchtprävention in Gruppen nach Geschlechtern getrennt durchgeführt wurde. „Ein Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Motivation der Geschlechter, Zigaretten zu konsumieren“, erläutert Julia Balle. „Außerdem öffnen sich die Jugendlichen in diesem Alter eher, wenn das andere Geschlecht nicht anwesend ist“, meint die Sozialarbeiterin weiter. In pädagogischer Hinsicht ist ein wesentlicher Aspekt, dass die Referenten aus der Praxis kommen. „Diese Spezialisten, die mit Beispielen aus dem Alltag aufwarten können, wirken bei den Schülern authentischer, kompetenter und überzeugender“, versichert Juliane Minne, die begleitende Lehrerin an der Schule. Neben der Suchtprävention werden in dem Fach Life-Kompetenz weitere Themen wie Ernährung und Bewegung in Verbindung mit dem Fach Biologie, „Körperkultur – der Umgang mit dem Körper“ sowie der Bereich Finanzen vermittelt. Diese Auswahl lebenspraktischer Inhalte verdeutlicht den pädagogischen Ansatz, die Jugendlichen bewusst auf die Lebenswelt außerhalb der Schule vorzubereiten.