Atomkraftwerke gehen vom Netz. Öl und Gas reichen nicht ewig und verschmutzen die Umwelt. Erneuerbare Energien decken den Strombedarf noch nicht. Schaffen wir die Energiewende? Brennende Fragen zu diesen Themen konnten die Schüler des Wirtschaftskurses vom Lise-Meitner-Gymnasium zusammen mit ihrem Fachlehrer Gebhard Uehlken Schwergewichten ersten Ranges aus Wirtschaft und Politik auf einer Tagesexkursion persönlich stellen. Erste Station war die Landeshauptstadt. Dort trafen die Oberstufenschüler auf Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Der Politiker nahm sich eine Stunde Zeit, um über Planungen zur Energiepolitik der ersten grün-roten Landesregierung zu berichten und die Fragen der Schüler zu beantworten. Anschließend stand der Besuch eines der modernsten Kohlekraftwerke Europas in Altbach/Deizisau im Kreis Esslingen auf dem Plan. Dr. Werner Götz, Vorstandsmitglied der EnBW Kraftwerk AG, erläuterte, welche Rolle die Kohle im zukünftigen Energiemix in Deutschland spielen wird. Zurück in Stuttgart/Vaihingen, dem Standort der technischen Studiengänge der Universität Stuttgart, erläuterte Dr. Franz Trieb vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrttechnik, wie mit dem Konzept DESERTEC durch die Nutzung von Solarstrom aus den nordafrikanischen Wüstenregionen die Energieversorgung der Zukunft aussehen könnte. Umweltpoltische Fragen mit ihren ökologischen und ökonomischen Herausforderungen sind ein zentraler Baustein im Bildungsplan des Kernfaches Wirtschaft in Baden-Württemberg. Aus diesem Grunde passten die Inhalte der Exkursion bestens zu dieser Lehrplaneinheit. Die Schüler des LMG hatten sich zusammen mit ihrem Fachlehrer für dieses Angebot beworben und schließlich den Zuschlag erhalten. Drei Mitarbeiter der Landeszentrale für politische Bildung bereiteten die Gymnasiasten im Vorfeld mit Vorträgen, Rollenspielen und der Erstellung eines Fragenkataloges auf die geplante Exkursion vor. Somit zeigten sich die jungen Leute bestens präpariert, um den einen oder anderen Standpunkt der Fachvertreter in der Diskussion kritisch zu hinterfragen.