Tiefe Einblicke in eine zerrissene Seele – dies bot das „Theater mobile Spiele“ aus Pforzheim am Lise-Meitner-Gymnasium mit einem Ein-Personen-Stück über Franz Kafka.
Dem Schauspieler Markus Gehrlein gelang es eindrücklich, die bedrückende und erdrückende Atmosphäre von Kafkas Büro, in dem er als Jurist der Arbeiter-Unfall-Versicherungsanstalt in Prag zu Beginn des 20. Jahrhunderts tätig war, darzustellen.
Eine Textcollage aus Kafkas Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, die der Regisseur Thorsten Kreilos dramatisierte, bot die Grundlage dieser Theaterproduktion.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 12 und 13 gewannen Einblicke in Kafkas Verzweiflung über seinen Beruf und seine innere Zerrissenheit – er litt unter Angstzuständen und empfand das Leben als Bedrohung, außerdem plagten ihn ambivalente Gefühlszustände in Liebesdingen.
Die ganz eigenwillige Inszenierung half den Oberstufenschülern diesen Schriftsteller anders zu begreifen und zu interpretieren, gleichzeitig bot sie Stoff für die anschließende Gesprächsrunde mit dem Schauspieler und dem Regisseur.