Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums treffen Akademiker
Auf dem Weg zur Hochschulreife gewinnt in der gymnasialen Oberstufe die Berufs- und Studienorientierung immer mehr an Bedeutung. Das Angebot an Ausbildungs- und Studiengängen nimmt stetig zu, damit steigt aber auch die Qual der Berufswahl bei den angehenden Abiturienten.
Am Lise-Meitner-Gymnasium fand zu diesem Themenbereich eine Podiumsveranstaltung statt, bei der sechs Vertreter akademischer Berufe die Oberstufenschüler und deren Eltern über ihre beruflichen Werdegänge und die Perspektiven innerhalb ihrer Berufsfelder informierten, um damit den jungen Leuten Orientierungshilfen auf dem weiten Feld der aktuellen Bildungslandschaft zu liefern.
Zu der bunten Reihe der Gäste, die von Schulleiter Dr. Martin Messerschmidt begrüßt wurden, zählte Andrea Lamparter, Juristin bei der IHK Heidenheim, die Informatikerin Irmgard Wappler, derzeit bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall tätig, Siegfried Fischer, Regionalleiter Crailsheim bei der VR-Bank Schwäbisch Hall/Crailsheim, Wolfgang Grüner,
Leiter der Division Fluid Filter bei Mahle/Öhringen, der Personalleiter Marcus Riecker von der Firma Groninger/Crailsheim sowie der Arzt Dr. Michael Roggenbrod.
In der Fragerunde zu den beruflichen Werdegängen der Podiumsgäste konnten die Jugendlichen im Auditorium erfahren, dass nicht nur der direkte Weg innerhalb einer Berufsbiografie zum Erfolg führt.
Zielorientiert ging Dr. Michael Roggenbrod zu Werke. Bereits im Grundschulalter wusste er, dass er Arzt werden wollte. Als er kapp die NC-Hürde für ein Medizinstudium verfehlte, nahm er den Umweg über das Studium der Diplom-Biologie, um schließlich einen Medizin-Studienplatz zu erhalten. Nunmehr praktiziert er schon seit über 25 Jahren erfolgreich als Allgemeinmediziner in Crailsheim.
Etwas anders verliefen die Biografien von Wolfgang Grüner und Siegfried Fischer. Beide nahmen den Weg über eine Berufsausbildung mit einem anschließenden Studium bzw. berufsbegleitenden Aus – und Weiterbildungen. Mehrere Ortswechsel zwischen den regionalen Volksbanken in Schwäbisch Gmünd, Ellwangen und Schwäbisch Hall führten Siegfried Fischer im vergangen Jahr als Regionalleiter der VR-Bank nach Crailsheim.
Der studierte Maschinenbauingenieur Wolfgang Grüner erklomm die Erfolgsleiter auf mehreren beruflichen Stationen im In- und Ausland bis er zum Leiter von Mahle/Öhringen und damit zum Global Player avancierte.
Die Juristin Andrea Lamparter und die Informatikerin Irmgard Wappler nahmen den direkten Weg über das Abitur und einem daran anschließenden Universitätsstudium. Beiden war es auch in ihren Rollen als Mütter ein Anliegen, den jungen Frauen im Publikum zu vermitteln, dass Familie und anspruchsvolle Berufe durchaus zu vereinbaren seien. „Es hat sich in den letzten Jahren in der Kinderbetreuung einiges getan“, wusste Irmgard Wappler, Mutter von drei Kindern, die das Lise-Meitner-Gymnasium besuchen, zu berichten, doch es müsse sich in Hinblick auf Flexibilisierung der Arbeitswelt noch viel ändern.
Die Frage nach den Kompetenzen, die heutige Bewerber um Ausbildungs- und Studienplätze mitbringen müssen, konnte Marcus Riecker in seiner Funktion als Personalleiter bei Groninger/Crailsheim aus erster Hand beantworten. Mit der sozialen und interkulturellen Kompetenz, mit Fremdsprachenkenntnissen und der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen fasste er die wesentlichen Eigenschaften zusammen, die in vorangegangenen Redebeiträgen bereits angeklungen waren. Allerdings waren sich alle Gäste auf dem Podium einig, wenn junge Leute einen Beruf als ihre Passion sehen, dann sollten sie diesen Weg, auch negativen Prognosen zum Trotz, verfolgen.
Diese Botschaft ergriff Schulleiter Dr. Martin Messerschmidt in seinem Schlusswort, um auf die Namensgeberin der Schule, Lise Meitner, überzuleiten, deren Biografie die Teilnehmer der Gesprächsrunde als Gastgeschenk erhielten.