In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland gewaltsame Anschläge auf die jüdische Bevölkerung und deren Gotteshäuser und Besitztümer verübt, so auch in Crailsheim. Alljährlich wird an diesem Datum der Opfer des Nazi-Terrorregimes am ehemaligen Synagogenplatz gedacht. Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 2 sowie deren Deutsch- und Geschichtslehrer, Tobias Wiegand und Joachim Wöllner, umrahmten in diesem Jahr mit Theaterspiel und Musik die von der Initiative „Erinnerung und Verantwortung“ veranstaltete Gedenkfeier. Die Vorsitzende der Initiative, Christiane Pappenscheller-Simon, zog mit den Worten der Philosophin Hannah Arendt den Schluss, die Gleichschaltung der Gedanken mit den Nazi-Gedanken sei das Problem gewesen, also die Koppelung von Ideologien mit Ängsten, Ärger, Eifersucht, Furcht.
Die Theatergruppe des LMG, bestehend aus Vanessa Bigos, Alexander Boger, Julia Chrzanowska, Lukas Immel, Emilie Piela, Julia Siegert, Adrian Urbach, Leon Zitz und dem Sprecher Marc Fleming, stellte das Schicksal der beiden Crailsheimer Josef Böhm und Babette Kochendörfer dar, die aufgrund ihrer Herkunft und ihrer seelischen Verfassung ermordet wurden. Die Klarinettengruppe unter anderem mit Lisa Lindenmeyer und Lena Wolf unter Leitung von Bernhard Hubner sorgte für die musikalische Untermalung. Die würdevolle und getragene Stimmung der Gedenkfeier wurde durch Glucks „Reigen seliger Geister“, Schumanns „Armes Waisenkind“ und Motiven der israelischen Hymne unterstrichen.