Zum Abschluss der Unterrichtseinheit „Dantons Tod“ von Georg Büchner in der Kursstufe 2 gastierte Theater-Mobile Spiele aus Karlsruhe mit dem Ein-Personen-Stück „Büchner.DieWelt.Ein Riss“ im Dezember am Lise-Meitner-Gymnasium. Die Collage mit Sentenzen aus Büchners Dramen und seiner Erzählung „Lenz“ sowie aus dem sozialkritischen Flugblatt „Der hessische Landbote“ und privaten Briefen des hessischen Autors lieferte eine vielschichtige Werkschau von Büchners OUvre. Der Grundkonflikt in der Person Büchner zwischen deterministischem, fatalistischen, ja nihilistischem Blick auf die Welt, gepaart mit einem Schuss Langeweile und der anderen Seele in seiner Brust, die des sozial – und gesellschaftskritischen Kämpfers aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts war als inhaltlicher Riss in dem Bühnengeschehen zu erkennen. Schauspieler Rüdiger Hellmann gelang es, die Nuancen der jeweiligen Emotionen ausdrucksstark zu vermitteln. Besonders interessant der Dialog zwischen den führenden Persönlichkeiten der frz. Revolution, Danton und Robespierre, aus dem gleichnamigen Drama „Dantons Tod“. Der Schauspieler, je zur Hälfte einer der beiden Protagonisten, bot eine überzeugende Leistung. Da am Ende manch ein Schüler im Zuschauerraum frei nach Brecht „…den Vorhang zu und alle Fragen offen…“ empfand, standen Regisseur Thorsten Kreilos und Schauspieler Rüdiger Hellmann dem Publikum Rede und Antwort. Fragen zu Bühnenbild, Requisiten (darunter eine Guillotine), Kostümen und Textauswahl brachten einige Klarheit für die Zuschauer, der kleine Rest von offenen Fragen sollte als Anstoß zum Weiterdenken für jeden Einzelnen im Publikum dienen.