Einen herzlichen Empfang am Lise-Meitner-Gymnasium erhielten 15 Mädchen und Jungen der Klassenstufe 10 vom GymnasiumAcci ausGuadix in Andalusien, die mit ihren beiden Lehrern für eine Woche bei ihren Austauschpartnern in Crailsheim weilten. Im Rahmen einer Vollversammlung mit den Schülern und Lehrern des LMG bedankten sich die Gäste ihrerseits mit einer Sevillana, einem für die Region um Sevilla bekannten Folkloretanz, der an den berühmten Flamenco erinnert.
Initiiert wurde der Austausch 2015 durch den Kontakt zu einer ehemaligen Kollegin des LMG, die wieder in ihr Heimatland Spanien zurückgekehrt war. „Die inzwischen sehr persönlichen Bande zwischen den deutschen und spanischen Kollegen sind die Grundlage dieses Schüleraustausches“, meint Lars Dinkel, er ist der verantwortliche Ansprechpartner am LMG.
Gemeinsam mit seinen Kollegen Matthias Schilling und Dorothee Winkler hat er auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm für die Gäste aus Andalusien zusammengestellt, das Ausflüge nach Rothenburg ob der Tauber und Heidelberg sowie eine Crailsheimer Stadtrallye mit Besteigung des Rathausturmes beinhaltet. Zentraler Baustein ist aber die Begegnung mit den Gastfamilien und der Besuch des Unterrichts, damit die spanischen Schüler den Alltag ihrer Austauschpartner hautnah miterleben können. Dasselbe wird für die deutschen Schüler der Klassenstufe 9 bei ihrem Besuch im Mai dieses Jahresin Spanien gelten.
Für María José García und Esteban Romero, den beiden Lehrern aus Guadix, hat der Austausch mit Deutschland einen hohen Stellenwert, sind es doch nur 25 Gymnasien in ganz Andalusien, die Deutsch als Fremdsprache anbieten. Üblich ist Englisch als erste Fremdsprache, gefolgt von Französisch. „Die deutsche Grammatik fällt den spanischen Schülern oft nicht leicht, angefangen beim Gebrauch der drei Artikel, über den sehr variablen Satzbau im Deutschen bis hin zur Etymologie, die für Muttersprachler von romanischen Sprachen doch sehr fremd ist“, meint Esteban Romero, der Deutsch am Gymnasium in Guadix unterrichtet. Seine Kollegin Marí José ergänzt, dass ihre Schule großen Wert auf europaweite Austauschprogramme legt, weil diese neben der Sprachförderung zur Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schüler beitrügen. Hierin ergibt sich eine Schnittmenge mit dem Leitziel des Lise-Meitner-Gymnasiums, das seine Schüler zu Weltbürgern erziehen möchte. Jährlich wird neben dem Spanienaustauschauch der mit Delhi in Indien und der Austausch mit der Partnerstadt Pamiers in Frankreich durchgeführt.Für das zweizügige Gymnasium im Westen Crailsheims stellen diese Angebote organisatorisch und personell immer wieder Herausforderungen dar, die parallel zum alltäglichen Schulbetrieb gestemmt werden müssen. Oft sind diese Aufgaben nur mit zusätzlichem persönlichen und zeitlichen Einsatz der verantwortlichen Kollegen zu lösen. Der schönste Lohn dafür sind neue Motivationsschübe der Schüler im jeweiligen Fremdsprachenunterricht und Freundschaften der jungen Menschen, die über Ländergrenzen hinweg und über Jahre halten.
Foto: Die Schüler aus Andalusien mit ihren deutschen Austauschpartnern vom Lise-Meitner-Gymnasium vor der Kulisse des Heidelberger Schlosses. Links die begleitenden Lehrer aus Spanien María José García und Esteban Romero.