Crailsheimer Schulaktionstag zum 100. Geburtstag von Hans Scholl

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Das Lise-Meitner-Gymnasium beteiligte sich mit einer szenischen Miniatur und dem Projektstand „Flugblätter gestalten“

Über 800 Schülerinnen und Schüler der Crailsheimer Schulen besuchten den gemeinsamen Aktionstag zur Erinnerung an den 100. Geburtstag von Hans Scholl. Den Rahmen der Veranstaltung boten das Stadtarchiv Crailsheim unter der Leitung von Folker Förtsch, die Initiative „Erinnerung und Verantwortung“ sowie die Crailsheimer Schulen selbst. Während auf der zentralen Bühne ein vielfältiges Programm geboten wurde, konnten sich die Besucher in den Pausen an den Infoständen rund um die Bühne zum Themenfeld Engagement und Zivilcourage weitere Anregungen holen.

Neben dem Jugendgemeinderat, Amnesty International, der Landeszentrale für politische Bildung und der Erinnerungsstätte „Männer von Brettheim“ war auch ein Stand unserer Schule zu finden. Unter der Leitung von Deutsch- und Kunstlehrerin Wildis Streng-Sengle konnten die Besucher selbst Flugblätter an einer historischen Druckpresse herstellen. Die Flugblätter der „Weißen Rose“ waren auch Ideengeber für einen Kunstwettbewerb gewesen, bei dem zu Zitaten aus den Flugblättern Plakate gestaltet wurden. Preisträger waren Marie Tempes, Justin Dechow und der erste Preis ging an Anna Gazan. Auf der Bühne boten die Schulen einen bunten Strauß an Beiträgen zum Thema Haltung zeigen und sich gegen Fremdenhass, Ungerechtigkeit und Diskriminierung auszusprechen. Die Jüngsten unter ihnen waren die Grundschüler der Geschwister-Scholl-Schule, die in einer szenischen Darstellung und durch Lieder „Mut zur Toleranz“ demonstrierten. Der Oberstufenkurs Literatur und Theater vom Lise-Meitner-Gymnasium präsentierte unter Leitung von Joachim Wöllner eine szenische Miniatur auf der Grundlage des Briefwechsels zwischen Sophie Scholl und Fritz Hartnagel. Weitere szenische Darstellungen vom ASG, der Realschule am Karlsberg, der Waldorfschule sowie eine Präsentation über den Namensgeber der Eugen-Grimminger-Schule, der Unterstützer der „Weißen Rose“ war, folgten. Musikalische Beiträge auf der Bühne lieferten die Eichendorff-Schule, die gewerbliche Schule und das ASG. Beeindruckend war ein Interview mit Konrad Wysocki, einem Spieler der Merlins, und dem technischen Leiter der Merlins, Ingo Enskat. Sie stellten eindrücklich dar, welche Rolle der Sport als ein Instrument zur Integration spielt. Höhepunkt der Veranstaltung waren die 45-minütigen Ausführungen von Maik Scheffler, der bekennender Neonazi und stellvertretender Vorsitzender der NPD in Sachsen war. 2015 fand er den Absprung aus der Szene und seitdem engagiert er sich für das Programm „EXIT-Deutschland“, das sich für Personen einsetzt, die aus der rechten Szene aussteigen wollen. Eindrücklich berichtete er von seinem Weg an den rechten Rand der Gesellschaft und wie leicht es ist, auf diesen falschen Weg zu kommen. Am Ende gab er den gebannt lauschenden Jugendlichen mit auf den Weg, wie wertvoll solche Schulaktionstage sind.