Weimar – eine Stadt, die meiner Meinung nach zu Recht zum Weltkulturerbe zählt

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Treffpunkt: 7.30

Müde und ohne jegliche Vorstellungen vom kommenden Tag kam ich am LMG an und schnappte mir schnell einen guten Platz im Bus. Dort herrschte bereits fröhliche und aufgeregte Stimmung, sodass meine Müdigkeit rasch verschwand.

Nach etwa vier Stunden Fahrt kamen wir in der wunderschönen Stadt Weimar an. Hungrig wie wir waren, ließen uns die Lehrer etwas Freizeit, um zu essen und einen ersten Eindruck von der Stadt zu gewinnen. In der Schillerstraße fanden wir eine sehr leckere Pizzeria. Das Gesprächsthema am Tisch drehte sich um den Namen der Straße: Wir wollten mehr über diesen Schiller wissen und stellten Vermutungen an, welche uns später alle beim Stadtrundgang beantwortet wurden.

Als wir uns wieder mit der Klasse und den Lehrern trafen, begann die Stadtführung. Unsere Führerin, welche uns mit einem Ordner voller Bilder der Vergangenheit Weimars durch die Stadt führte, zeigte uns wunderschöne Häuser, wie zum Beispiel das „Elephantenhotel“, welches für den Balkon berühmt ist, auf dem Adolf Hitler einige seiner Reden hielt. Außerdem fand dort ab 1940 das Weimarer Dichtertreffen statt.

 

Es war sehr interessant, mehr über die Vergangenheit der kulturellen Stadt Weimar und seine bekannten Persönlichkeiten zu erfahren.

 

Nach dieser lehrreichen Führung durften wir wieder etwas Zeit in kleineren Gruppen in der Stadt verbringen. Meine Freundin und ich beeilten uns, noch schnell in die Herzogin Anna Amalia Bibliothek zu kommen, welche wir zuvor bei der Führung entdeckt hatten. Als wir diese betraten, stockte uns der Atem. So eine schöne Bücherei hatten wir bisher noch nie gesehen. (Naja, von Crailsheim ist man auch nicht so eine enorm große und moderne Bibliothek gewohnt.) Wir hätten gerne noch ein paar Stunden in Gegenwart dieser vielen Bücher verbracht, mussten aber die wundervolle und ruhige Atmosphäre verlassen, um noch das Schillerhaus besichtigen zu können. Dort erkundeten wir unter anderem Schillers Schreibzimmer, in dem ein Bett stand, falls er wegen eines plötzlichen Einfalls die Nacht durchschrieb und dabei einschlief. 

Mit dem Bus ging es schließlich zum Abendessen ins Hostel. Nachdem wir die Zimmer bezogen und uns hübsch gemacht hatten, brachen wir Richtung Weimarer Nationaltheater auf, vor dem zwei Statuen von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller den Eingang verschönern.

Voller Erwartung betraten wir das Theater, um „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller zu sehen. Meine Lieblingsstelle war die Szene, in der Tell seinem süßen Sohn Walter den Apfel vom Kopf schoss. Das wundervolle Verhältnis zwischen den beiden wünscht man jedem Vater und Sohn. Schade war nur, dass man von unseren Plätzen aus nicht viel sah, jedoch hat sich das Theater meiner Meinung nach trotzdem sehr gelohnt.

 

Am nächsten Tag mussten wir schon sehr früh aufstehen, um direkt nach dem Frühstück mit dem Bus in die Nähe des Konzentrationslagers Buchenwald zu fahren. Am Straßenrand stiegen wir aus und mussten noch eine dreiviertel Stunde durch den eiskalten Wald laufen, so konnten wir gut nachvollziehen, wie sich die Gefangenen früher fühlen mussten. Im KZ angekommen setzten wir uns zuerst in eine Art Kino und sahen eine Dokumentation über Zeitzeugen, die über ihre Haft im Konzentrationslager Buchenwald redeten. Danach besichtigten wir verschiedene Orte des Konzentrationslagers, wie zum Beispiel die Leichenverbrennungshalle, Schießanlage und die Baracken. Die Stimmung war gedrückt und die Kälte und der Schnee (ja, es schneite) ließ uns alle noch mehr schaudern. Die schlimme Behandlung der Häftlinge beschäftigte uns auch noch, als wir uns endlich wieder im Bus aufwärmen konnten.

 

Ich finde es gut, dass wir das KZ besichtigt haben- ich glaube, so etwas zu sehen kann uns im Leben in manchen Situationen weiterbringen.

 

Nach einer weiteren vierstündigen Fahrt mit einem Stopp bei McDonalds empfingen uns unsere Eltern am LMG und wir verabschiedeten uns nach dieser spannenden und erlebnisreichen Klassenfahrt in die Osterferien.

Lusia Meiser, 9b