Der erste Schultag wird von den Neulingen an den weiterführenden Schulen häufig mit Freude, Neugier und Stolz, aber auch mit Fragen, manchmal sogar mit kleineren Ängsten erwartet.
Um diese Emotionen etwas abzumildern, veranstaltet das Lise-Meitner-Gymnasium bereits seit Aufnahme der ersten Jahrgangsstufe 5 im Jahr 2005 immer einen Einführungstag im ausklingenden Schuljahr direkt vor den Sommerferien. An diesem Tag lernen die Neulinge neben ihren zukünftigen Klassenlehrern und Mitschülern auch ihre Schülerpaten aus der Klassenstufe 10 kennen. Die Jugendlichen führen dann mit ihren „Patenkindern“ eine Schulhausrallye durch, um ihnen ihren neuen Lernort vorzustellen.
„Die Kinder fassen zu den Jugendlichen viel schneller Vertrauen und verlieren eher die Scheu vor dem Neuen“, berichtet Christl Scherrle, die als Ansprechpartnerin die Aktivitäten der Schülerpaten am Lise-Meitner-Gymnasium koordiniert und anleitet. Sie meint außerdem, den Schülerpaten seien ihre eigenen Erfahrungen vom Einschulungstag an der weiterführenden Schule noch sehr präsent, so dass sie sich besser in die Lage ihrer kleinen Schützlinge hineinversetzen können.
Im Verlauf des Schuljahres führen die Schülerpaten mit den Fünftklässlern Gruppenaktivitäten durch, in Kooperation mit den Klassenlehrern erstellen sie einen Jahresplanes für außerunterrichtliche Aktivitäten, sie sind Ansprechpartner in kleineren Konfliktfällen und wirken in Sachen Respekt und Höflichkeit als Vorbild für die Neulinge. Dabei kommt bei den Kleinen besonders gut an, dass einem Patenteam neben zwei Mädchen auch immer zwei Jungen angehören.
Am Schuljahresende erhalten die Schülerpaten eine Bescheinigung für ihren „Quali-Pass“. Vielleicht entdeckt im Verlaufe des Jahres bereits der eine oder andere unter den Jugendlichen seine pädagogischen Fähigkeiten im Hinblick auf seine spätere Berufswahl.
